Vita

Am 21.12.1969 Geburt in Frankfurt/M., Kindheit in Kelkheim im Taunus, Bad Schwalbach und Michelstadt im Odenwald, Abitur 1989.

1990 - 1998 Studium der Philosophie und Germanistik in Heidelberg und Tübingen (Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung); längere

Reisen und Sprachstudien insbesondere in Italien. 1998 Magister Artium (MA); Umzug nach München.

1997 erste Buchveröffentlichung "Alfred Schuler: Cosmogonische Augen. Gesammelte Schriften".

1998/1999 Tätigkeit als freier Journalist und diverse "Nebenjobs" bei der Messe München, im Security- und Logistikbereich.

1999 - 2002 Stipendiat eines Tübinger Graduiertenkollegs; Arbeit an Dissertation über die Münchner Kosmiker, nebenher publizistische Tätigkeit; zeitweise Mitarbeiter des Publizisten Caspar von Schrenck-Notzing und dessen "Förderkreises konservativer Bildung und Forschung". Reisen u.a. nach Italien, Spanien, Griechenland, England und in die USA.

2000 Buchveröffentlichung "Alfred Schuler - der letzte Römer".

2003 Übernahme des Telesma-Verlags.

2004 Promotion zum Dr. phil. mit der Arbeit "Kosmik - Prozeßontologie und temporale Poetik bei Ludwig Klages und Alfred Schuler: Zur Philosophie und Dichtung der Schwabinger Kosmischen Runde".

2004 Buchveröffentlichung "Die Nibelungen - nach alten Quellen neu erzählt"; musikalisch begleitete Lesungen mit der Zitherspielerin Gertrud Huber (Auftritt u.a. im Wormser Nibelungenmuseum).

05.09. 2004 Geburt der Tochter Fanny Auguste.

In den folgenden Jahren Arbeit als Verleger, freier Journalist, Buchautor und Übersetzer in München-Schwabing. Langjährige Beschäftigung mit Heidentum und Schamanismus; Mitgliedschaften in div. heidnischen Vereinen und wissenschaftlichen Gesellschaften (Klages-Gesellschaft Marbach am Neckar, Stefan-George-Gesellschaft Bingen, Institut für Naturphilosophische Praxis u.a.).

Nebenher Tätigkeit als Komparse, Schauspieler und "Werbetyp"; Auftritte in Film und Fernsehen, u.a. bei Arabella Kiesbauer und Lenßen & Partner.

18.05. 2006 Geburt der Tochter Leni Amalie.

2007 Umzug nach Schwielowsee-Caputh; Buchveröffentlichungen "Alfred Schuler: Gesammelte Werke" und "Kosmik - Prozeßontologie und temporale Poetik bei Ludwig Klages und Alfred Schuler". Neben der publizistischen Betätigung gewerbliche Tätigkeit im Online-Handel.

Ab 2008 intensive Beschäftigung mit dem Buddhismus (zeitweise Vorstandsmitglied eines tibetisch-buddhistischen Vereins), Zufluchtnahme, Verbindung von Buddhismus und philosophischem Neopaganismus.

2009 Buchveröffentlichung "Der Vorsprung der Besiegten - Identität nach der Niederlage".

2012 Umzug nach Treuenbrietzen; Erwerb und Sanierung eines historischen Fachwerkhauses (Dokumentation darüber in Folge 45 der Serie "Die Schnäppchenhäuser" von RTL 2).

In den letzten Jahren verstärkt Beschäftigung mit slawischer, baltischer und nordischer Mythologie; Reisen in Nord- und Osteuropa; Sprachstudien (vor allem Litauisch).

2015 Verkauf des Telesma-Verlags an den Arnshauk Verlag. Seitdem Arbeit als Dichter, Schriftsteller, Lektor, Übersetzer (aus dem Englischen) und Werbetexter; politisches Engagement als Redner bei verschiedenen Bürgerbewegungen.

Herbst 2016: Erster Gedichtband "Wendische Fahrt".

Frühjahr 2017: Gründung des Orphischen Kreises mit dem Dichter und Musiker Uwe Nolte (bekannt durch die Neofolk-Bands Orplid und Barditus) und dem Liedermacher Rudolf Sonnenkind; gemeinsame Musikveranstaltungen und Lyriklesungen mit zahlreichen Teilnehmern.

Dezember 2017: Überarbeitete Neuausgabe des Nibelungenromans unter dem Titel "Hildebrands Nibelungenlied".

Ab Januar 2019: Tätigkeit als Pressereferent, Social-Media-Beauftragter und Ghostwriter für verschiedene Bundes- und Landtagsabgeordnete.

Sommer 2019: Erwerb eines Landgutes in Litauen.

Oktober 2020: Publikation des Bestsellers "Selbstzerstörung der Demokratie - Deutschland am Abgrund".

Ab 2021 Vorarbeiten für einen dystopischen Roman über Faust als Science-Fiction-Figur.

Und nicht zuletzt wird regelmäßig Sport getrieben: Fitnesstraining und Systema (russische Kampfkunst).

 

über Baal müller:

raus aufs land

"Ein wenig exzentrisch ist der athletisch gebaute, kleine Mann mit dem rasierten Schädel und dem auffällig „zackig“ gestutzten Bart zweifellos. Bislang versteht er sich aber – obwohl „Wessi“ und in Süddeutschland aufgewachsen – gut mit den Bewohnern der märkischen Kleinstadt:

„Ich muß mich ja gut mit ihnen stellen, falls ich eines Tages den Turm benötigen sollte“, sagt der Schriftsteller, der in Tübingen studiert hat. Er spielt damit auf den dortigen Hölderlinturm an, das Asyl des umnachteten Dichters."

 

(Werner Becker, in: Raus aufs Land: Der Schriftsteller Baal Müller zog von München ins brandenburgische Treuenbrietzen - und genießt es.)

Der rechte hippie

"Baal Müller ist ein Exot in Treuenbrietzen. Nicht, weil er ein Haus gekauft hat und nun liebevoll im Schweiße seines Angesichts renoviert, sondern weil er - entgegen dem Trend - hergezogen statt weggezogen ist. [...] Der 41jährige Handwerks-Autodidakt dürfte heute zu den schillerndsten und ungewöhnlichsten (Neu)Bürgern seiner Stadt gehören. Und das liegt nicht nur an seinem exzentrischen Modegeschmack. Denn Baal Müller hat eine Vorliebe für ungewöhnliche Kopfbedeckungen und gewandet sich auch sonst recht eigenwillig. Er trägt Glatze und einen feindefinierten Bart - eine Mischung aus buddhistischem Mönch und persischem Nachtclubbetreiber. Und seinen Geburtsnamen Carsten führt er schon lange nicht mehr, stattdessen nennt er sich nach der altertümlichen orientalischen Gottheit "Baal". Ganz schön schräg. Und noch etwas: Baal Müller ist bekennender Rechter. Wie paßt das nur alles zusammen? Eigentlich wirkt er mehr wie ein Hippie. Ein "rechter Hippie"? Müller muß lachen. "Ja, warum auch nicht?" sagt er.

Müller läßt das Handwerkszeug liegen, zusammen geht es durch die kleinen Straßen von Treuenbrietzen zu einem Café. Auf dem Weg erklärt Müller seinem Besuch die Sehenswürdigkeiten seiner kleinen Stadt. Es geht vorbei an den Resten der mittelalterlichen Stadtmauer, am Rathaus und am Sabinchen-Brunnen. Und zu allem weiß Müller etwas zu erzählen. Der Zugezogene identifiziert sich mit seiner neuen Heimatstadt. Und er redet wie ein Maschinengewehr. Denn Baal Müllers Kopf scheint vor Ideen und Plänen zu platzen. Alles an diesem Kerl scheint ungewöhnlich zu sein.

Dr. Baal Müller gehört wohl zu den produktivsten rechten Intellektuellen in diesen Tagen. Er studierte von 1990 bis 1998 Germanistik und Philosophie in Heidelberg und Tübingen, wo er später auch promovierte. Im Jahr 2003 übernahm er den 1988 von dem Lyriker und Musiker Karl-Heinz Klein in Bensheim gegründeten Telesma-Verlag und führte ihn zunächst von München aus, später zog er in die Nähe von Potsdam - und jetzt ist er in Treuenbrietzen gelandet.

Müller taucht in seinen Arbeiten tief in die Welt der Mythen ein. Er beschäftigte sich intensiv mit den "Münchner Kosmikern", einer Intellektuellengruppe um 1900, die von einer Revitalisierung antiker Religionen schwärmte. Bekannte Namen gehörten dieser Gruppe an: Alfred Schuler, der sich für einen wiedergeborenen Römer der Spätantike hielt, der Philosoph und Psychologe Ludwig Klages, dem linke Kritiker vorwerfen, er sein ein irrationaler Geistfeind, der jüdische Schriftsteller Karl Wolfskehl und der Lyriker Stefan George, der von einem "neuen Reich" träumte, welches von einer "neuen geistig-seelischen Aristokratie" geführt werden sollte.

Und auch Baal Müller sucht, forscht und experimentiert auf dem Feld der Mystik. Dabei versteht er sich als Wissenschaftler, nicht als Esoteriker. Das ist ihm wichtig. Sein Buch Die Nibelungen. Nach alten Quellen neu erzählt dürfte zu den spannendsten Forschungsarbeiten Müllers gehören. Er sieht in dem mittelalterlichen höfischen Epos die Symbolik altgermanischer Mystik und arbeitet diese heraus. Doch Baal Müller beläßt es nie beim Schreiben, er experimentiert auch selber. Wenn er über seine Odyssee durch diverse germanisch-heidnische Vereine erzählt, bleibt kein Auge trocken. Von kauzig bis spießig, ulkig bis bieder, sei alles dabei gewesen. Und Baal Müller mittendrin.

"Doch auch der Buddhismus hält Schätze für uns bereit", sagt Müller, als er an seinem Kaffee nippt. [...]

"Der Schritt von Plato oder Sokrates oder auch von Nietzsche oder Heidegger zum Buddhismus ist kleiner, als der von Jesus zu Buddha." Wann hat Treuenbrietzen jemals solchen Sätzen gelauscht? "Aber das ist alles ein weites Feld", stoppt Müller sich selbst.

Er erzählt wieder über sein Hausprojekt, über den Schutt im Garten, der sich dort anhäuft, und über seine Pläne mit dem kleinen überdachten Bereich im Garten. Der Philosoph verwandelt sich wieder in den Praktiker, den Schrauber, den Baumarktkritiker. Und das brachte ihn bereits ins Fernsehen. Bei der RTL2-Serie Die Schnäppchenhäuser. Der Traum vom Eigenheim durfte er mitwirken und mimte den ahnungslosen Kopfmenschen, der nicht weiß, wie man einen Hammer anfaßt. "Der Philosoph Müller versucht, das Rohr abzuschrauben", wurden seine handwerklichen Gehversuche aus dem Off kommentiert. Schadenfroh konnten die Fernsehzuschauer dabei zusehen, wenn Baal Müller an den Herausforderungen seiner Hausrenovierung verzweifelte. War das schlimm? Müller grinst. "Ach, Unsinn." Für ihn sei das ein Experiment gewesen. Und es habe ihm Spaß gemacht. Der altlinke Kommunarde Rainer Langhans hat es nach seinem Dschungel-Abenteuer auf RTL nicht anders ausgedrückt. Baal Müller ist der Langhans von Rechts.

Auf dem Weg zurück zu seiner Baustelle, die er bereits stolz "Haus" nennt, ist ihm vor allem eines wichtig: Sein Begrüßungskommentar, er verstehe sich als "eine Art Heimatpfleger", sei nicht ironisch gemeint gewesen. Baal Müller ist Patriot. Auch das ist durchaus ungewöhnlich. Es paßt nicht zum Mainstream. Patriotismus ist unter den heutigen Intellektuellen nicht gerade en Vogue. Wenn der Begriff dort überhaupt in den Mund genommen wird, dann allenfalls als "Verfassungspatriotismus", á la Jürgen Habermas. Doch Dr. Baal Müller ist ein Erfahrungs- und Gefühlsmensch. Der positive Bezug zum "Eigenen" braucht für ihn weder ein Grundgesetz noch eine andere postmoderne Krücke. In seinem Buch Der Vorsprung der Besiegten. Identität nach der Niederlage beschäftigt er sich ausgiebig mit der "deutschen Identität". Die Deutschen hätten vor allem in den vergangenen hundert Jahren oft genug verloren, sagt Müller. Das habe dazu geführt, daß heute viele Deutsche ihre Identität am liebsten sofort abstreifen würden, viele hätten einfach die Identität der Sieger angenommen. Baal Müller dreht den Spieß allerdings um: Die Aufarbeitung der totalen Niederlage - vor allem der von 1945 - könne gar zu einem Erkenntnisvorsprung vor den selbstgefälligen Siegern führen. Wie angenehm: Baal Müller jammert nicht, er macht sich Gedanken um die "Rekonstruktion der Nation". Natürlich bleibt am Ende der Lektüre das Gefühl, daß Baal Müllers Gedanken und Konzeptionen die eines Philosophen sind, der derzeit alles andere als massentauglich ist.

Baal Müller scheint vor Ideen und Projekten zu platzen. So erzählt er von seinem Plan, ein "rechtes Kabarett" zu gründen. "Die Themen überrollen uns ja tagtäglich, da gibt es auf jeden Fall eine Marktlücke!" Wo er Recht hat, hat er Recht.

Am Haus wartet bereits Baal Müllers Lebensgefährtin Christine Mey auf ihn. Sie inspiziert die Baufortschritte. Die beiden passen zusammen wie Topf und Deckel. Christine arbeitet als "Lebensberaterin" - nun duftet es nach Esoterik. Nächstes Jahr soll das Bauprojekt abgeschlossen sein, hofft das Paar. Baal Müller sucht wieder den Hammer, mit dem er den alten Putz von den Wänden haut. Und dann wünscht man sich für Deutschland ein paar Intellektuelle mehr von Müllers Kaliber."

 

(Auszug aus: Manuel Ochsenreiter: Der rechte Hippie. Dr. Baal Müller ist Philosoph, Schriftsteller und Publizist. Der Exot renoviert derzeit ein Haus. In: Zuerst! Deutsches Nachrichtenmagazin, Oktober 2011)

Doktor Baal!

von Uwe Nolte
 
Vorwärts immer - rückwärts nimmer!
Auf der Suche nach dem Gral
Hohen Wissens Sonnenschimmer,
Ohne westliches Geflimmer,
Schreitet Doktor Baal!
 
Ist Mephisto er verschworen,
Ist sein Denkerkopf aus Stahl?
Ist Europa schon verloren?
Antwort weiß, von sich erkoren,
Einzig Doktor Baal!
 
Wenn er Runen trägt am Leibe,
Blitzend auf Gewand und Schal,
Wenn er schwärmt von seinem Weibe,
Leuchtet auf der Erdenscheibe,
Herrlich, Doktor Baal!
 
Schneller redet wahrhaft keiner!
Salvenhaft, fast atonal,
Hämmert dich sein Urteil kleiner!
Er ist keines Trugs Beweiner:
Großer Doktor Baal!
 
Ob er wandelt als Schamane,
Ob er thront im Höhlensaal,
Ob er nascht der Weisheit Sahne -
Es bleibt köstlichster Brahmane,
Unser Doktor Baal!
 
Häuser bauen, Fernseh-Riten,
Sind ihm auch nicht zu banal:
Alles, was der Tag kann bieten,
Kann er haschen, haben, mieten -
Reicher Doktor Baal!
 
Selbst der Kosmos ist zu eigen
Ihm! Fernab von Alltagsqual,
In der Ewigkeiten Reigen,
Hüllt er sich in Sternenschweigen:
Kluger Doktor Baal!
 
Jedes noch so kleine Zimmer
Wird durch ihn ein Raum, sakral,
Hörer beten dieseits schlimmer
Zu ihm und ihr Huld-Gewimmer
Adelt Doktor Baal!
 
Bücher hat er viel geschrieben!
Jedes war ein Marterpfahl
Für die Narren, die nicht lieben
Ihre Herkunft, wahn-verblieben:
Bravo, Doktor Baal!
 
Ohne großes Rumgekrickel
Schafft er nächtens, blaß und fahl,
Wikipedia-Artikel,
Ratternd wie ein Zuchtkarnickel,
Danke, Doktor Baal!
 
Fressen auch Konsum-Idioten
Wacher Seelen Weiden kahl,
Siegt mit Scherz, Humor und Zoten,
Unbeirrt von Zeit-Geboten,
Lachend Doktor Baal!
 
Wer kann sich mit ihm noch messen,
Läßt er Feinden eine Wahl?
Eiweißpulver hat gegessen,
Jäh vom Kraftsport-Krampf besessen,
Starker Doktor Baal!
 
Gar der Dummheit Eisen biegen
Kann er trefflich! Bleich im Tal
Nationalen Faschings liegen
Seine Gegner, angstverschwiegen:
Böser Doktor Baal!

Thronend zwischen allen Stühlen,
Auf der Stirn das Gottesmal,
Wacht er bei den herbstlich kühlen
Treuenbrietzner Thermopylen:
König Doktor Baal!
 
Wird die Welt auch ärmer, öder:
Summe bloß aus Gier und Zahl,
Können Merkel, Kohl und Schröder
Keinen goldnen Schweige-Köder
Bieten Doktor Baal!
 
Nie sein Leben er versüßte,
Immer war er ein Schakal!
In des deutschen Geistes Wüste,
Grimmig, vor der Wahrheit Büste,
Lauert Doktor Baal!

Er, ein intellektueller
Krieger und mein Herz-Fanal:
Flammt und lodert stetig heller!
HDL und HDLer -
Du, mein Doktor Baal!

Unterwegs in Dunkeldeutschland

"Ich poche [...] an die Tür des bärtigen Gelehrten. So klein wie das Häuschen ist, hört er mich unter der Dusche und bittet mich von dorther, einzutreten und derweil auf dem Sofa Platz zu nehmen. [...] Der wackere Doktor Müller ist eine der freiesten und gescheitesten Persönlichkeiten des deutschen Geisteslebens. Sein Heim umfaßt nicht mehr als ein Wohnzimmer mit Küche und eine Schlafkammer, sowie ein Badezimmer. Er bewohnt es mit Frau und Katze zwischen unzähligen, teils in Säulenform lagernden Büchern. Er ist ein neuer Hieronymus, wobei der Löwe sich dissoziiert hat in zweierlei Natur, nämlich Frauen- und Katzengestalt, die Schutzgeister des Hauses. Hier ist ein behaglicher Luxus etabliert, wie ihn reiner Komfort nie bewirken kann [...]. Während ich auf dem Sofa den Nachtschlaf genieße, bleibt der Meister bis gegen drei mit einer Übersetzung auf dem Englischen beschäftigt. Er wäre vom Morgengrauen darin überrascht worden, hätte ihn nicht sein Zartgefühl, eine weitere Grundeigenschaft des trefflichen Mannes, ins Bett genötigt, da ich mich meines Harndrangs wegen vom Lager erhoben hatte.

Es ruht sich nirgends besser als dort, wo sorgfältig gearbeitet wird. Das wußte schon der Großvater meiner Frau, der sich zuletzt besonders gern auf einem Sofa in der Küche ausstreckte, während seine Frau mit den haushälterischen Hantierungen beschäftigt war."

 

(Sebastian Hennig: Unterwegs in Dunkeldeutschland, Dresden 2017, S. 156f.)